Nein, ich wollte keine „Multi-Codec-Jukebox” im Magnesium-Gehäuse, die den Nutzer mit Fernbedienung, beleuchtetem Grafikdisplay, labyrinth-ähnlichem Optionen-Menü, upgradefähiger Firmware und Schnittstellen aller Art binnen kurzer Zeit in den Rausch der Features befördert, sondern lediglich ein Gerät zur Unterwegs-Wiedergabe von Audio-CDs mit gutem Klang und einfacher Bedienung.
Auch wenn das Geräteangebot auf mich den Eindruck gemacht hat, als würde sich das Gros der Käufer dem Labyrinth der Features bereitwillig aussetzen und im Kontrast dazu Nutzer wie ich als Zielgruppe nicht existieren, so wurde ich schließlich doch noch fündig und habe zum Panasonic SL-SX428 (genauer: SL-SX428EG-A mit „A” für Blau) gegriffen.
Im folgenden ein paar subjektive Anmerkungen zum Gerät; vielleicht profitieren andere auch davon.
Der Panasonic SL-SX428 markiert das untere Ende der Rubrik „Portable CD-Player mit MP3” bei Panasonic und entspricht meinem Wunsch nach einem schlicht ausgestatteten Modell mit der Beschränkung aufs Wesentliche. Eigentlich hatte ich nur Interesse an der Wiedergabe von Audio-CDs, doch bei dem geringen Aufpreis von weniger als 10 Euro zum Panasonic SL-SX330 habe ich die MP3-Kompatibilität gerne mitgenommen.
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Der Lieferumfang ist mit Player, Steckernetzteil, Ohrhörer, Bedienungsanleitung und Garantiekarte ebenso überschaubar wie das in Japan hergestellte Gerät selbst. Ein kurzer Hörtest zeigt leider deutlich, dass der Klang der mitgelieferten Ohrhörer – wie die vieler anderer Player auch – beim besten Willen nicht überzeugt.
Das Steckernetzteil dient gleichzeitig als Ladegerät, wenn der Player mit den (nicht mitgelieferten) Panasonic-Akkus P-3GAVE/2B betrieben wird. Diese vergleichsweise teuren Akkus haben jedoch eine Ladezeit von 4 bis 5 Stunden und bieten nur knapp die halbe Betriebsdauer der LR6-Batterien, deren maximale Lebensdauer mit 85 (MP3) und 50 Stunden (CD) angegeben ist. (Hier wäre natürlich interessant zu wissen, um welchen Typ Akku es sich bei denen von Panasonic handelt und ob es kompatible Modelle gibt.)
Extras wie eine Tasche o. ä. sind nicht im Lieferumfang enthalten.
Auch wenn die Website des Herstellers lapidar „Kein Zubehör vorhanden” meldet, so soll laut Handbuch ein Autobatterie-Adapter (Panasonic SH-CDC9) erhältlich sein.
Der SL-SX428 ist mit knapp 3 cm an der höchsten Stelle (dem Batteriefach) gut doppelt so hoch wie der iRiver iMP-550, der als einer der flachsten CD-/MP3-Player gilt. Bei einem Durchmesser von 13,5 cm steht das kreisrunde Gerät gerade mal 9 mm über die CD hinaus; bestückt mit zwei Batterien des Typs LR6 bringt es 217 g auf die Waage.
Das Gehäuse ist sehr ordentlich verarbeitet, und die poppige Gestaltung in drei Blautönen hebt den Player wohltuend vom Techno-Allerlei ab.
Bis auf die Tastensperre (Hold) und dem Schieber zum Öffnen des Deckels befinden sich alle Bedienelemente auf der Oberseite des Geräts. Praktischerweise liegen sie nahe beieinander, so dass sich der Player ohne großes Umgreifen komfortabel bedienen lässt. Selbst die kleinsten Tasten sind mit etwa 13 x 4 mm deutlich größer als die auf so manchen Geräten der Konkurrenz.
Bei dem aufgeräumten Interface hat man glücklicherweise sowohl auf Wipptasten als auch auf die inzwischen weit verbreiteten 4-Wege-Navigatoren verzichtet. Die wenigen Zusatzfunktionen werden nicht über ein Menü, sondern ganz altmodisch über „Toggles” oder einen längeren Druck aufgerufen. Alle Tasten verfügen über einen gut spürbaren Druckpunkt, der für eine zuverlässige Bedienung sorgt.
Das geteilte LCD-Display ist unbeleuchtet, aber auch unter weniger guten Lichtbedingungen noch gut ablesbar. Der Umstand, dass eine ID3-Tag-Anzeige fehlt, ist genau das Richtige für MP3-Wenig-Nutzer wie mich, deren sparsame Datenpflege sich aufs Notwendigste und in diesem Fall auf die Vergabe von einigermaßen passenden Dateinamen beschränkt. – Eine Restzeitanzeige gibt es nicht.
Auch wenn sich ein solcher Player weitgehend ohne Dokumentation bedienen lässt, so lohnt doch der Blick in die 12-sprachige, grafisch aufwändige Bedienungsanleitung. Sie informiert ausführlich über das Gerät und macht dabei auch nützliche Angaben zum Umgang des Geräts mit der Dateistruktur auf MP3-CDs, die bis zu 999 Einträge und 100 Albumebenen umfassen kann. Darüber hinaus hat die Anleitung mit Begriffen wie „Abtastersprung-Verhütungssystem” auch noch einen gewissen Unterhaltungswert, ohne dabei an verunglückte und damit fast unverständliche Übersetzungen zu erinnern. – Leider bietet Panasonic das Handbuch nicht zum Download an, so dass diese Möglichkeit der Vorabinformation entfällt.
Beim Betrieb fallen sofort die schnelle Reaktion auf Tastendrücke, das geringe Betriebsgeräusch sowie die kurze Zugriffszeit positiv auf. Das Einlesen von sowie die Navigation innerhalb von MP3-CDs geht zügig vonstatten. Die Bedienlogik bei der Auswahl von Titeln und Alben auf MP3-CDs ist nicht spektakulär, aber durchdacht und benutzerfreundlich. Löblich ist auch, dass der Herstellers auf einen Bestätigungston für Tastendrücke verzichtet hat.
Standards wie die Modi „Random”, „Shuffle”, „Repeat”, „A-B Repeat” sowie die Programmierung von bis zu 20 Titeln bei Audio-CD- und MP3-Wiedergabe stehen auch beim SL-SX428 zur Verfügung. Nützlich ist die Fortsetzungsfunktion, bei der die Wiedergabe der CD an der Stelle aufgenommen wird, an der sie gestoppt wurde (vorausgesetzt, der Deckel wurde zwischenzeitlich nicht geöffnet). – Das AntiShock-System arbeitet sehr zuverlässig.
Für ein Gerät dieser Preisklasse überrascht der Klang, und mit einem guten Kopfhörer wie z. B. dem Koss PortaPro oder dem Sennheiser PX 200 macht er dank „D.Sound”-Digitalverstärker auch ohne Equalizer-Eingriff großen Spaß; wer mehr Bass möchte, kann diesen über den Equalizer in zwei Stufen anheben. – Der Modus „Live” simuliert den Klang eines Konzertsaals.
Meine anfänglichen Bedenken zur Leistung am Kopfhörerausgang haben sich zerstreut – bei 6 mW an an 16 Ohm pro Kanal gibt es mit geeigneten Kopfhörern genug auf die Ohren.
Bei einem Schnelltest mit MP3-Dateien unterschiedlicher und zum Teil variabler Bitraten sind mir keine Eigenwilligkeiten oder Einschränkungen beim Decodieren aufgefallen. Klicks in den Pausen, abgeschnittene Anfänge und andere Lästigkeiten, wie man sie vorwiegend von Billig-Playern kennt, gibt es beim Panasonic SL-SX428 nicht. Der optional zuschaltbare „Digital Re-Master”-Signalprozessor soll den Klang durch die Bearbeitung des Frequenzbereichs über 16 kHz noch verbessern.
Laut Handbuch verarbeitet der Player Bitraten von 32 bis 320 kb/s und deckt damit einen großen Bereich ab.
Als einziges Manko dieses Geräts empfinde ich den Umstand, dass der Suchlauf (Fast Forward/Rewind) bei der MP3-Wiedergabe nicht zur Verfügung steht; je nach Nutzungsprofil könnte dies eine ernste Einschränkung darstellen.
Wer einen einfachen, komfortabel zu bedienenden Player für Audio-CDs sowie MP3-CD(-R/W)s mit gutem Klang sucht und dabei auf Extras wie Line-out und Fernbedienung sowie den Suchlauf bei der MP3-Wiedergabe verzichten kann, ist mit dem Panasonic SL-SX428 sehr gut bedient. Bei Bedarf an einer Fernbedienung lohnt der Griff zum ansonsten identischen Modell SL-SX430 (+ ca. 10 Euro), und für die Nutzung im Auto empfiehlt sich der SL-SX429C, zu dessen Lieferumfang ein Cassettenadapter sowie ein Ladegerät zum Anschluss an die Autobatterie gehört (+ ca. 40 Euro).
| Spannungsquelle | MP3-CD | Audio-CD |
|---|---|---|
| Alkalibatterien | 85 | 50 |
| Akkus | 40 | 23 |
Letzte Änderung: 24.3.09 | URI: http://www.stdk.de/audio/sl-sx428.html